Fleischfütterung
Zubereitungstipps und mehr……
Die meisten Frettchenhalter haben schön gehört davon – Frischfleischfütterung – oder auch Futtertier-Fütterung ist natürlich
ist gesund.
Viele meinen dann dass diese Ernährung sofort anschlägt und sofort umgestellt werden muss.
Dies ist FALSCH.
Meist verweigern die Frettchen das Fleisch oder das Futtertier. Auch wenn sie sofort das neue Futter akzeptieren ist Vorsicht angesagt. Eine Umstellung auf hochwertiges, natürliches Futter sollte über einen Zeitraum von mehreren Wochen erfolgen – nicht von heute auf morgen.
Anfangs ist es empfehlenswert kleine und wenig Fleischstückchen (ganz kleine Stückchen zB Fingernagelgross – oder sogar püriert) zu einem Anteil von 80 Prozent gewohntes Futter (Nassfutter etc.) und 20 Prozent von Putenfleisch oder Huhn – auch Rind oder Herz zu mischen.
Auch da kann es sein dass es geraume Zeit dauert – bis die Mischung wenigstens angenommen wird. Viele Frettchen sind wahre Experten darin die neuen Futterstücke zu „umgehen“ und nur das alte, gewohnte Futter rauszuholen. Egal, immer wieder probieren, anfangs bekommen die Fretties wenigstens den Geruch mit und gewöhnen sich hoffentlich schön langsam daran.
Wenn man bemerkt, dass die Kleinen nun diese Mischung akzeptieren und auch vom Magen-Darm-Trakt her gut vertragen, so kann man dann den Fleischanteil erhöhen.
Weiters kann man auch aus der unten beschriebenen Fleischsuppe ein Püree machen – und einen Klacks davon dem heiklen kleinen Gewohnheitstier aufs Mäulchen schmieren – damit es lernt den Geschmack zu akzeptieren.
Die Alt-Neu-Mischung kann man auch mit beliebten Sachen aufwerten bzw. die Fretties fangen wenigstens lecken an und bekommen so etwas Fleischgeschmack und Geruch mit.
Eigelb zur Mischung, manchmal auch ein kleiner Schuss Katzenmilch – oder warmes Wasser mit ein paar Tropfen Pflanzenöl über die Mischung wird oft gern angenommen.
Sollten die Frettchen die Mischung nicht anrühren und stehen lassen – dann verringern sie den Fleischanteil auf ein Maß, sodass die Kleinen zwar fressen aber doch wenigstens ein Hauch von Fleisch dabei ist. Hungern lassen ist keine gute Methode – lieber Fleischanteil gering halten und ganz langsam erhöhen – immer wieder und nicht aufgeben.
Wenn die Frettchen dann eine richtige Fleischmahlzeit annehmen
(dauert oft Monate – manchmal bis 1 Jahr ), so gibt es
verschiedene Zubereitungsmöglichkeiten.
Mein Lieblings-Fleischsuppen-Rezept:
- Fleischstücke – oder Fleischstreifen (ähnlich Geschnetzeltem)
- Mit kochend heissem Wasser übergiessen (in der Futterschüssel), sodaß dass Fleisch grad mal kurz „überbrüht“ – jedoch noch roh ist
- das Wasser dient dann als Basis für die „Fleischsuppe“
- andere Zutaten ERST NACH ABKÜHLEN des Wassers zugeben (viele Vitamine sind hitzeempfindlich)
- ein Teelöffel Distelöl (auch Weizenkeimöl oder Lachsöl) dazu
- Flocken – Katzenflocken Multivitamin oder Katzenbabyflocken, auch mal Gemüseflocken dazu (ca. 1 Esslöffel)
- Bei Fellwechsel Murnil-Pulver lt. Dosierung, bei ganz jungen Fretts eventuell in Absprache mit TA ein Calciumpräparat, bei älteren Fretts jedoch höchstens 1 mal pro Woche genau dosiertes Calcium-Mineralstoffpulver dazu
- Umrühren sodass eine Art „Gulaschsuppe“ = Fleischsuppe entsteht und sich auch das Öl gleichmässig verteilt
- Statt den Flocken o. a. kann man auch Bierhefe-Flocken nehmen – auch sie runden die Suppe ab und schmecken
Diese Suppe lieben meine Fleischtiger – wenn ich mal gekochten Reis oder Nudeln über hab (alles ungewürzt!) oder auch gekochtes Gemüse, gebe ich auch davon ganz wenig (wirklich ganz wenig) dazu – ist zwar nicht notwendig – fällt dann unter Leckerlie.
Viele Frettchen klauen gerne Fleischstückchen – lassen sie das Stück vor der Nase des Fretties baumeln – schnapp und weg damit. Dies ist natürlich viel interessanter als aus der Schüssel. Sollte aber nicht immer gemacht werden (Spezialisierung auf nur von Hand-Fütterung ist möglich!).
Und WARUM das alles?
Weil es natürlich ist und die meisten Fertigfuttersorten oft für Katzen schon zu verändert sind um noch gesund zu sein.
Weil Frettchen Beutetiere jagen würden und fressen – ja und Katzen würden Mäuse fressen.
Nur Katzenfutter alleine – vor allem auch noch minderwertige (hoher Getreideanteil und zuckerhältig) Supermarktsorten – kann bei Frettchen zu schweren Mangelerscheinungen führen oder zu schweren gesundheitlichen Schäden.
Eintagsküken – Futtertiere:
Sind eine sehr hochwertige und gute Futtervariante. Wie bei Fleisch auch sollte eine Fütterung mit Vorsicht erfolgen – ich gebe meinen Süssen gerne Küken – 1-2 mal pro Woche und habe gute Erfahrungen damit gemacht.
Anfangs kann man den Dottersack der Eintagsküken (Bauchunterseite) einritzen, sodass das „Eigelb“ dort herausrinnt und zum Lecken animiert. Oft hilfreich ist auch ein hin- und herbeuteln der Küken um den Jagdtrieb des Fretties anzufachen.
Ich machte die Erfahrung dass Frettchen oft schon bei der ersten Küken-Fütterung sofort „zuschnappen“ und mit Freude den Kopf oder auch die Füsse bearbeiten.
Manche nehmen sie nicht an – jedoch gilt – immer wieder versuchen.
Eventuelle Reste solcher frischen, natürlichen Nahrung sollten rasch entfernt werden und natürlich an den Bunkerplätzen (Schlafplätze etc.) auch gesucht werden.
Es empfiehlt sich die Frischmahlzeiten vor allem im Sommer eher auf abends bzw. nachts zu verlegen.
Eintagsküken werden nach dem Schlupfen in einer Brüterei (sog. „Sexen“) aussortiert – die männlichen Küken sind Abfallprodukt wegen unserem menschlichen Überkonsum von Hühnerfleisch. Daher ist es nur richtig, dass diese armen Lebewesen, die sonst anderweitig verwertet werden oder auch im Müll landen, durch eine Fütterung bei unseren Kleinraubtieren wenigstens noch verwertet werden. Daher bitte keine Scheu – wie „ach die süssen Küken“ !
Meistens bekommt man die Kücken sehr schwer oder sehr TEUER
ein Mail an mich oder anrufen, du kannst sie über mich beziehen!
Fleisch und Küken sollten immer ganz frisch sein – beides lässt sich problemlos längere Zeit in der Kühltruhe „bunkern“.
Die Küken können ca. 2 Tage dann noch im Kühlschrank gelagert werden.
Bei Fleisch ist vor allem auf absolute Qualität zu achten – Biofleisch oder Fleisch von artgerechter Freilandhaltung ist zu bevorzugen.
Bitte KEIN SCHWEINEFLEISCH GEBEN! Durch den sog. Aujeziskischen Virus kann ihr Frettchen tödlich krank werden (auch Katzen oder Hunde). Er ist zwar recht selten geworden, der Virus – aber ein Risiko besteht. Und Schweinefleisch ist nicht so hochwertig, wie zB Muskelfleisch vom Rind, Herz (Innereien nicht allzu oft – etwas ca. 1-2 mal pro Woche).
Hühnerherzen, Hühnermägen werden auch gerne angenommen – oft auch pur ohne Zutaten.
Huhn und Pute ist sehr beliebt und wird immer gern genommen.
Für Salmonellen sind Frettchen wenig anfällig – sie schleusen ihre Nahrung schnell durch den Verdauungstrakt und sind daher recht immun dagegen. Trotzdem keine Abfälle nehmen – sondern immer frische Qualität – für den menschlichen Verzehr geeignet.
Bei Rohfleischfütterung ist über eine eventuelle Kotprobe – regelmässig – Rücksprache zu halten. Vor allem was die Entwurmung der Fretties betrifft.
Kaninchenfleisch gebe ich persönlich nicht mehr – seit ich die Erfahrung machte, mit einer schweren Kokzidieninfektion einer meiner Lieblinge. Ich habe den Verdacht dass die Infektion eventuell von einem Hasenfleisch stammt. Dies kommt leider immer wieder vor, da gerade Nager – vor allem Hasen – sehr anfällig für Kokzidiose sind.
Fisch ist oft nicht so beliebt – sollten Eure Fretties aber Fisch mögen – bitte darauf achten, dass es sich um Salzwasser (Meeres-)fische handelt. Süsswasserfische haben gewisse Stoffe in sich, die bei Frettchen – oft gefüttert – lebensnotwendige Substanzen zerstören können.